ANNE CLAUDIA WEGNER


Meine künstlerische Arbeit

Auf der Leinwand erschaffe ich Hintergründe, vor welchen sich Handlungen vollziehen. Das Hauptmerkmal dieser Handlungen ist, dass sie nicht auf vorher festgelegten Absichten beruhen, sondern einem Gestaltungsprinzip folgen, das zweckbezogene Rationalität auszuschließen sucht und darum vielleicht poetisch genannt werden darf. Einfacher ausgedrückt: Wenn ich meine eigenen Absicht zurückstellen kann und mich stattdessen auf einen Arbeitsprozess einlasse, dessen Zwischenschritte und Resultate mich selbst überraschen, dann fühle ich mich eins mit der Schöpfung und den Naturprinzipien, die ja ebenfalls keiner menschlichen Logik und Absichtlichkeit folgen.

Fundstücke oder zufällig geschaffene Fragmente werden benötigt, die zum Beispiel mittels der Monotopie und Frottage gefertigt werden. Wenn das Bild entsteht, kommuniziere ich mit den Fundstücken, die mir die Richtung vorgeben. Wenn ein Bild gelingen soll, bestimme nicht ich den Weg, sondern die Fundstücke. Ich traue den Dingen mehr zu als mir selbst.

Es geht mir um das Erzeugen adäquater Konstellationen. Das Fundstück wird in Beziehung gesetzt zu Farbe, Linie und Struktur. Farbe, Linie und Struktur sind keine Erfindungen des Menschen, sondern Schemata der Schöpfung. Von ihnen erhält jedes Element des Bildes Notwendigkeit und Wert ganz ähnlich dem Glied einer mathematischen Reihe.

Durch Schichten, Fügen, Verdichten erschaffe ich einen neuen Zusammenhang, welcher darauf abzielt, den Betrachter zu überreden, mehr auf die Welt und ihre Phänomene zu achten als auf sich selbst.


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